2016-2017

Gestaltung des Umfeldes der Blutreliquie des Heiligen Johannes Paul II. im Kölner Dom.

Der Dom ist im Besitz einer kleinen Blutreliquie des Hlg. Johannes Paul II. Der Düsseldorfer Bildhauer Bert Gerresheim schuf 2013 ein Gefäß mit einem Abbild des Papstes, in welchem die Reliquie hinter Glas zu besichtigen ist.

Aufgabe war, diesen Schrein in die Wand des nordöstlichen Querhauses einzubetten, ihm eine würdige Präsenz im Raum verschaffen.

Die Wand ist wegen dem vorgelagerten Netz aus Halbsäulen sehr plastisch ausgebildet, weshalb sich eine plastische Ausformulierung verbat.

Da der Domchor zu 95 % aus Glas besteht, bot sich dieses Material als Ausgangspunkt hier für weitere Überlegungen an.

Hinter das Reliquiar ist nun eine dreigeteilte Glasplatte (entfärbtes Glas, VSG) vor der Wand montiert, teilweise von hinten sandgestrahlt, teilweise durchsichtig.

Insgesamt bilden die drei Platten einen Kreis, eine in der gotischen Formensprache sich stetig wiederholende Figur. Der Kreis, ein Symbol der Vollkommenheit, der Unendlichkeit, der Kreis als geschlossenen Linie ohne Anfang und Ende, aber auch ein Bild der gleichmäßigen dynamischen Ausdehnung von einem Mittelpunkt aus.

Vorne ist sie mit dem Wappen und der Unterschrift des Heiligen versehen und mit der programmatischen Überschrift seiner ersten Predigt, die er am Tage nach seiner Wahl zum Papst auf dem Petersplatz in Rom gehalten hat: „Habt keine Angst, reißt auf die Türe, ja reißt sie weit auf für Jesus Christus“.

Wie sich das Angelus- Gebet Mittwochs auf dem Petersplatz in vielen Sprachen an die Weltkirche richtet, so ist die Aussage Johannes Paul II. auf der Platte in 15 Weltsprachen übersetzt abgebildet. 

 

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